Mit dem Erfolg von Arc Raiders ist klar geworden, dass Multiplayer-Survival-Spiele, die auf Misstrauen, fragile Allianzen und mögliche Verratsmomente setzen, längst ihren festen Platz gefunden haben. Enginefall schlägt genau in diese Kerbe – geht aber einen Schritt weiter. Der neue Survival-Shooter von Red Rover Interactive verbindet das nervöse Kooperationsspiel von Arc Raiders mit den Crafting- und Progressionssystemen klassischer Survival-Games wie Rust oder ARK. Der zweite öffentliche Playtest ist nun live – und räumt mit einer der größten Kritikpunkte aus der ersten Testphase auf.
Survival auf Schienen: Das ungewöhnliche Setting von Enginefall
Das komplette Spielgeschehen von Enginefall findet auf gigantischen, permanent fahrenden Zügen statt. Jeder Spieler startet mit einer kleinen Dagger-Shuttle-Einheit, die als mobile Basis dient. Im Laufe der Spielzeit lässt sich diese zu einem ausgewachsenen Marauder-Zug ausbauen – inklusive Wohnbereichen, Werkstätten, Waffendecks und Lagerflächen.
Von dort aus springen Spieler auf andere Züge über, um Ressourcen, Ausrüstung und seltene Materialien zu erbeuten. Das ultimative Ziel sind die massiven Titan-Züge, auf denen sich die wertvollste Beute befindet. Doch diese ist tief in den Wagen verborgen – oft in luxuriösen First-Class-Bereichen, die nur nach intensiven Gefechten erreichbar sind.
Klassische Survival-Mechaniken mit taktischer Tiefe
Inhaltlich bedient sich Enginefall bewusst bei bewährten Survival-Elementen. Rohstoffe sammeln, Gegenstände herstellen, Waffen und Rüstungen bauen, Strukturen errichten – all das gehört zum Kern des Spiels. Spieler können temporäre Außenposten errichten, um Ausrüstung zu lagern oder Respawn-Punkte zu sichern, oder sich gezielt zurückziehen, um ihren Skilltree zu erweitern und stärkere Upgrades freizuschalten.
Besonders spannend ist dabei der permanente Risiko-Nutzen-Faktor: Bleibt man länger auf einem Zug, um mehr Beute zu sichern, oder zieht man sich frühzeitig zurück, bevor andere Spieler zuschlagen?
Soziale Dynamik als zentrales Spielelement
Mit bis zu 75 Spielern gleichzeitig auf einem Titan-Zug entsteht eine hochvolatile soziale Dynamik. Die Server können mehrere Stunden bestehen bleiben, was langfristige Allianzen ebenso ermöglicht wie gezielten Verrat. Kooperation kann der Schlüssel zum Erfolg sein – doch ebenso oft endet sie in einem plötzlichen Hinterhalt.
Genau hier setzt eine der wichtigsten Änderungen des neuen Playtests an.
Kleinere Teams, mehr Spannung
Die wohl bedeutendste Neuerung im zweiten Enginefall-Playtest ist die Reduzierung der Squad-Größe von fünf auf drei Spieler. Während größere Teams zwar ambitioniert wirkten, erwiesen sie sich in der Praxis als schwer koordinierbar. Heists wurden unübersichtlich, Absprachen chaotisch, und spontane Sessions litten unter der Organisationslast.
Red Rover Interactive bringt es selbst auf den Punkt: Weniger Spieler pro Team bedeuten mehr Raum für Entscheidungen – und mehr Gelegenheiten für Verrat. Die kleinere Gruppengröße sorgt für fokussierteres Gameplay, schnellere Abstimmungen und deutlich mehr taktische Spannung.
Verbesserter Einstieg und überarbeitete Menüs
Neben dem Team-Update bringt der neue Playtest auch ein überarbeitetes Tutorial mit sich. Neue Spieler sollen die Grundlagen von Crafting, Bewegung, Ressourcenmanagement und Navigation schneller und intuitiver erlernen können.
Zusätzlich wurden die Menüs visuell neu gestaltet. Ziel ist eine stärkere Immersion und ein klarerer Zugriff auf spielrelevante Informationen. Ergänzt wird das Update durch neue kosmetische Optionen, mit denen sich der eigene Dagger-Zug individuell anpassen lässt.
Playtest-Zeitraum und Release-Pläne
Der zweite Enginefall-Playtest läuft von Freitag, dem 12. Dezember, bis Dienstag, dem 16. Dezember. Interessierte können sich direkt über Steam anmelden, indem sie dort den Zugang anfordern. Der vollständige Release des Spiels ist aktuell für das Jahr 2026 geplant.
Ein Survival-Shooter mit eigenem Profil
Schon jetzt zeigt sich, dass Enginefall mehr ist als nur ein weiteres Survival-Spiel. Das ungewöhnliche Zug-Setting, die starke soziale Komponente und die konsequente Verbindung aus Action, Crafting und Risiko schaffen eine eigenständige Identität. Wer sich von der Prämisse fahrender Festungen nicht abschrecken lässt, entdeckt eine erstaunlich vielseitige Spielwelt – mit taktischer Tiefe und jeder Menge potenzieller Verratsmomente.